„Autos kosten Geld“ ist eine angewandte Aussage und sicher jedem bekannt. Im Fuhrparkmanagement geht es dabei allerdings um etwas mehr als einem profanen Spruch. Aufgrund gesetzlicher Regelungen und höheren Fahrleistungen summieren sich die Kosten des Fuhrparks schnell. In vielen Unternehmen gehört der Fuhrpark mit seinen Kosten zur Top 3 gemessen an den jährlichen Gesamtkosten bzw. Belastungen für ein Unternehmen.

Es ist sicher nicht verwunderlich, dass aufgrund dieser Relevanz ein Ansatz zur Kostenoptimierung das „täglich Brot“ der Fuhrparkmanager ist. Aus diesem Grund möchten wir heute ein paar erste Ansätze und Tipps geben, die helfen können, die Kosten im Fuhrpark zu senken.

 

1. Die Beschaffung der Fahrzeuge

Es ist kein Geheimnis, dass man in der Beschaffung und Verhandlung mit den Lieferanten den einen oder anderen Euro einsparen kann. Man sollte sich dabei aber genau überlegen, wo die Kosten verborgen sind. So sollte vor allem regelmäßig geprüft werden, ob es dieses Fahrzeug wirklich sein muss. Auch wenn man schon immer ein bestimmtes Modell der Mittelklasse präferiert und gute Kontakte zum Hersteller hat, lohnt der Blick über den Tellerrand, um auch mal alternative Hersteller und Modelle zu betrachten. So ist ein heutiger Skoda Octavia fast schon größer als ein Passat, kostet aber je nach Modell sicher weniger.

Hat man sich für ein Modell entschieden, lohnt auch bei der Bestellung der Blick über den Tellerrand. Eine gute Beziehung zu seinem Händler oder Lieferanten eröffnet die ein oder andere Möglichkeit, aber ein wenig Wettbewerb schadet nie. So sollte es ab und zu auch mal gelingen, bei einem anderen Händler ein Gespräch zu führen, um zu schauen wo man steht.

 

2. Der Betrieb der Fahrzeuge

Um die laufenden Kosten zu optimieren, muss zunächst eine entsprechende Transparenz vorhanden sein. So ist es wichtig, die Kosten je Fahrzeug zu kennen, um auch den Bereich der Wartung oder Reparaturen vergleichen zu können. Da macht es immer wieder Sinn, die verschiedenen Modelle oder Hersteller miteinander zu vergleichen, da die Kosten für Wartung und Service durchaus unterschiedlich sein können. Oftmals lohnt aber auch schon der Vergleich zwischen den Abteilungen oder Regionen. Es kann z.B. sein, dass für manche Anwendung das Fahrzeug zwar seinen Zweck erfüllt, aber durch falsche Beanspruchung Kosten verursacht.

 

3. Kraftstoff

Beim Thema Kraftstoff knirscht der ein oder andere Kollege mit Zähnen. Man hat wenig Einfluss auf die Benzinpreise; außerdem verdient ein Auto, das steht, kein Geld. Selbst bei kleinen Fuhrparks macht es aber Sinn, über einen gängigen Tankkartenanbieter eine Lösung zu eruieren. Neben einem kleinen Rabatt erhält man durch die Tankkarte eine bessere Transparenz und es bietet sich damit die Möglichkeit, auch in Richtung Nutzer zu agieren. So lässt sich leicht ein kleiner Spritspar-Wettbewerb organisieren oder die Nutzer mit ihren Verbräuchen konfrontieren, um das Bewusstsein zu schaffen. Vor allem aber bei der Frage, an welcher Tankstelle wann getankt wird, bietet einen durchaus spannenden Einfluss auf die Kosten.

 

4. Schadenmanagement

Unfälle lassen sich leider nicht vermeiden und bringen neben viel Arbeit und Organisation auch einiges an Kosten mit sich. Auch wenn die Fahrzeuge meist gut versichert sind, hilft das nicht direkt beim Thema Einsparungen, sondern sichert nur die Planbarkeit der Kosten. Der Versicherer hat auch nichts zu verschenken und passt bei entsprechender Schadensquote die Kosten an. Es hilft ein Blick auf die Schadensstückkosten und auf die genaue Detailansicht, was genau im Schadenfall passiert. So sollte man sich die Frage stellen, welcher Schaden überhaupt „schon“ repariert werden muss. Kleine Kratzer können auch zu einem späteren Zeitpunkt gemeldet werden und vielleicht schlägt man ja auch zwei Fliegen mit einer Klappe.

Die Frage, wer die Reparatur durchführt, ist dabei aber noch wichtiger. So verfügen die meisten Autohäuser, bei denen die Fuhrparks ihre Fahrzeuge warten lassen, nicht über eigene Lackierbereiche oder sogar Karosserieabteilungen. Es wird somit eine andere Werkstatt oftmals mit der Reparatur beauftragt –  da lohnt der direkte Gang zu einem guten Partner oder deutschlandweitem Schadennetzwerk. Wichtig ist, dass kein anderer über Art, Umfang und Ort der Reparatur entscheidet. Hier lohnt es sich die Zügel in der Hand zu haben, ob allein oder mit einem starken Partner!

 

5. Der „Verursacher“

Ja wer hätte es gedacht – aber der eigentliche Kostenfaktor sitzt hinter dem Lenkrad. Dabei ist nicht nur der vielleicht schwere rechte Fuß auf dem Pedal gemeint. Auch der generelle Umgang mit dem Arbeitsmittel „Fahrzeug“ sollte ab und zu noch mal in das Bewusstsein der Nutzer gelangen. Ein wenig Pflege und Nachsicht helfen beim Erhalt des Fahrzeuges – und das lohnt sich ggf. beim Verkauf oder der Leasingrückgabe.

Ein guter Weg kann es auch sein, die Nutzer an den Kosten oder auch Einsparungen zu beteiligen. Auch wenn der Mitarbeiter im Unternehmen gehegt und gepflegt wird, bedeutet dies nicht, dass er an Reparaturkosten nicht beteiligt werden kann. Ein wenig Sensibilisierung hilft meist schon. Eine entsprechende Grundlage in der Car Policy oder Dienstwagenordnung ist dabei die entsprechende Basis für die Handhabe gegenüber dem Nutzer.

 

Die genannten Tipps sind ein erster Ansatz, um den Einstieg in das Thema der Kostenoptimierung zu finden. Wenn man es schafft, sich aus dem Tagesgeschäft heraus intensiv mit diesen Punkten zu beschäftigen, gelingt schnell ein erster Erfolg bei der Einsparung. Wenn sich bei Ihnen jetzt die Frage nach dem „wann“ stellt, sind Sie mit diesem Gedanken nicht alleine. Oftmals hält das operative Tagesgeschäft einen gerne von solchen strategischen Überlegungen ab. Aber auch dafür gibt es Möglichkeiten und Wege die Sie auch in unseren anderen Blogs entdecken können oder sprechen Sie uns gerne persönlich an.